Ein unterirdisches Labyrinth, selbst erschaffen und doch niemals sicher: Der Film greift Franz Kafkas unvollendete Erzählung auf und verwandelt sie in eine beklemmende Parabel über Angst, Isolation und den ständigen Kampf gegen unsichtbare Bedrohungen. Der Protagonist, verkörpert von Axel Prahl, zieht sich in ein selbst gebautes Tunnelsystem zurück, das Schutz bieten soll, sich aber zunehmend als Gefängnis erweist. Mit jeder weiteren Szene verdichten sich Atmosphäre und Symbolik, während die Grenzen zwischen Realität, Wahn und existenzieller Verzweiflung verschwimmen.

KAFKAS DER BAU entstand unter der Regie von Jochen Alexander Freydank, der bereits mit seinem Kurzfilm „Spielzeugland“ den Oscar gewann. Die Adaption bleibt der Vorlage treu, indem sie die klaustrophobische Grundstimmung und die obsessive Selbstbefragung des Erzählers filmisch übersetzt. Dunkle Bilder, reduzierte Dialoge und die eindringliche Performance von Axel Prahl schaffen ein Kinoerlebnis, das weit über die literarische Vorlage hinausreicht und das Publikum in einen psychologischen Ausnahmezustand führt.

Seine Weltpremiere feierte KAFKAS DER BAU 2014 beim Busan International Film Festival in Südkorea. In Deutschland wurde der Film auf Festivals wie den Hofer Filmtagen präsentiert, wo er auf großes Interesse stieß. Internationale Anerkennung erhielt die Produktion, als sie beim WorldFest Houston mit einem Platinum Remi Award ausgezeichnet wurde. Diese Festivalerfolge haben das Werk als außergewöhnliche Kafka-Adaption etabliert, die nicht nur literarisch interessierte Zuschauer anspricht, sondern auch cineastisch überzeugt.