Vom Fußballverein, über die Bühne im Theater, hinter die Kamera.
Die Hamburger Regisseurin Justina Jürgensen spricht im SOONER-Interview über ihren beeindruckenden Werdegang zur Regisseurin.
Vom Fußballverein, über die Bühne im Theater, hinter die Kamera. Die Hamburger Regisseurin Justina Jürgensen spricht im SOONER-Interview über ihren beeindruckenden Werdegang zur Regisseurin und über Sexismus und Heteronormativität - nicht nur im Fußball. 2006 während der WM packte die junge Justina das Fußballfieber. Eine Mädchenmannschaft gab es nicht, also spielte sie mit den Jungs im Verein. Als junge Erwachsene gestand sie sich ein, dass es im Profifußball für Frauen nicht besonders rosig aussieht - und so fokussierte sie sich auf ihre andere große Leidenschaft: das Schauspiel und Theater. Als Regieassistentin im Theater packte sie der Wunsch, selbst einmal die Geschichten zu erzählen. Der Traum wurde Realität: 2017 begann sie ihr Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film München und arbeitet an ihren eigenen Filmen als Regisseurin und Autorin.
Ihr Film WHAT THE FUCK IS GOING ON BETWEEN US, FUCK?, der auch auf SOONER zur Verfügung steht, spielt im Kosmos des Frauenfußballs und handelt von einer lesbischen Liebesbeziehung in der Mannschaft. Wieder war es die Fußballweltmeisterschaft, die sie inspirierte, sodass sie aktuell eine Serie über die Welt des Frauenfussballs entwickelt. Diesmal aber geht sie mit dem Sport härter ins Gericht: Die sexistischen Strukturen, findet sie, gehören auf den Scheiterhaufen. Diese gibt es leider nicht nur im Sport, sondern auch in der Filmbranche. Dagegen setzt sich das Into The Wild Mentoring Programm ein. Durch die gezielte Förderung von weiblichen Nachwuchstalenten aus der Branche, wie auch Justina, soll für mehr Vielfalt und Gerechtigkeit in der Industrie gesorgt werden. Justina ist dankbar für das Mentoring, da hier dazu aufgerufen wird, sich gegenseitig zu unterstützen und Banden zu bilden, statt sich mit Ellenbogen durchzukämpfen. Denn wie Fußball ist auch Film ein Teamsport! Justina ist ein politischer Mensch. Einer ihrer Lieblingsfilme ist der DEFA-Film DIE MÖRDER SIND UNTER UNS - ein Nachkriegsfilm, in dem die Filmschaffenden schon kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges verstanden und reflektiert haben, welche Grausamkeiten geschehen sind und sich im zertrümmerten Berlin mit der deutschen Kriegsschuldfrage befasst haben. Der Rechtsruck besorgt sie, und sie sieht eine Verantwortung unter Künstler*innen, sich dagegen einzusetzen. Das gesamte Interview ist für euch ab jetzt verfügbar, genauso wie Justinas kuratierten Filmempfehlungen. Jetzt reinhören!